Fallschule

  • Wenn Du werfen willst, muss Du auch fallen können, denn der Partner möchte Dich ja auch einmal werfen.
  • Das Wissen, dass Du aus jeder Lage geworfen werden kannst, ohne sich zu verletzen, gibt Dir erst die Sicherheit die zu einen konzentrierten Angriff nötig ist.
  • Durch das häufige üben der Fallschule (Ukemi) lernst du den Körper völlig entkrampft, locker und katzenhaft auch in schwierigen Situationen zu beherrschen.
  • Beim erlernen der Fallschule wirst du zum ersten Mal mit dem Begriff  „Automation“ vertraut gemacht.
  • Die Fallübungen müssen so „sitzen“, dass sie keine durchdachten, bewusst ausgeführten Aktionen mehr sind, sondern wie im Schlaf automatisch ablaufen.
  • Der Weg dahin ist leider sehr mühsam und geht nur über unzählige Wiederholungen immer der gleichen Bewegungen.
  • Als Anfänger neigst Du schnell dazu, den Zeitaufwand, den Dein Lehrer für das Erlernen und Wiederholen ansetzt, als übertrieben zu empfinden.
  • Wenn Du aber die erste Stufe zu schnell nimmst, wirst Du bei der Nächsten bestimmt Schwierigkeiten haben.

Den Grundgedanken der Fallübungen

veranschaulichst Du dir am besten an einem einfachen Beispiel:

Läßt Du aus einer größeren Höhe einen Pappkarton auf eine seiner Ecken fallen, so wird dieser bestimmt deformiert werden. Fällt der Würfel dagegen aber auf eine ganze Fläche, wird keine Verformung eintreten. Auf einen ganzen Körper übertragen bedeutet das, Du darfst nicht einen Körperteil (Schulter, Knie, Ellbogen etc.) der ganzen Wucht Deines Falles aussetzen, sondern mußt den Aufprall auf eine möglichst große Fläche verteilen.

Durch das Abrollen, das in der Fallübung vorwärts eine große Rolle spielt, kannst Du als ein Verteilen der Kräfte verstehen. Der federnde, lockere Schlag mit dem Arm, der zu jeder Fallübung gehört, nimmt zusätzlich einen großen Teil der Aufprallenergie auf und macht so einen kontrollierten Fall, bei dem alle lebenswichtigen Körperteile geschützt werden, möglich. Nimm Dir die Zeit, die Fallschule in aller Ruhe zu erlernen und Du wirst sicherlich lange Spaß am Judo haben.